Mannheimer Morgen Stadtausgabe, 24.12.2022

 

Die Ankerstelle

Eine Kirche, in der ein Schiff und ein hölzernes Steuerrad an der Wand hängen? Was man eher in großen Hafenstädten vermutet, gibt es auch im Jungbusch. 1951 bis 1953 ist die Hafenkirche von Architekt Max Schmechel auf dem Gelände einer früheren Korkfabrik und einer im Zweiten Weltkrieg ausgebrannten Druckerei errichtet worden. Der große Anker vor der Kirche, im Inneren die an der Chorwand angebrachte Darstellung von „Christus am See Genezareth“ und die wie ein umgedrehter Schiffsbauch gekrümmte Holzdecke zeugen davon, wie viel die Hafenkirche mit der Schifffahrt zu tun hat. Wo seit 1953 Kirchenbänke standen, laden nun Sofas und andere Sitzgelegenheiten zum Verweilen und zum Austauschen ein. Mit der „Ankerstelle“ hat Pfarrer Florian Binsch hier ein Angebot für junge Erwachsene verankert. Auch die Schifferseelsorge ist hier angesiedelt. pwr