Magische Stimmung hoch oben im Wald
Evangelische Kirchengemeinden Hirschbergs feierten den vierten Advent beim OWK-Pavillon
Hirschberg-Leutershausen. (pur) Weit oben im Wald treffen sich am Sonntagnachmittag, vierter Advent, die Großsachsener und Leutershausener Evangelischen Kirchengemeinden zum Gottesdienst. Es ist ein Fußmarsch durch die stille kalte Winterlandschaft, um zum Ort der Andacht beim OWK-Pavillon am Waldlehrpfad zu gelangen. Bei klirrend kalten Temperaturen weit unter null Grad Celsius steht die Gemeinde andächtig beisammen, um den Worten von Pfarrer Friedel Goetz aus Großsachsen zu lauschen. Goetz vertritt Vikarin Alina Kiesling, die wegen einer grippalen Infektion nicht dabei sein konnte. „Diese ganz besondere Andacht an diesem schönen Ort macht Spaß. Alles ist sehr gut organisiert. Unsere beiden Gemeinden arbeiten sehr kollegial miteinander. Wir haben einige gemeinsame Rituale, die wir zusammen feiern.“
Die Natur trägt für diesen Anlass ihr schönstes Kleid. Die Luft ist kalt und klar, die Bäume sind mit weißem Frost bedeckt, den Boden schmückt eine dünne Schicht mit Pulverschnee. Schon von Weitem kann man die Posaunen durch den Wald hören. Die Stimmung ist magisch. Unter Leitung von Christiane Binz spielt der Posaunenchor bekannte Weihnachtslieder wie „Alle Jahre wieder“, „Fröhliche Weihnacht überall“ und „Ihr Kinderlein kommet“. Für die Spieler der Blasinstrumente stellt die Kälte eine besondere Herausforderung dar. Mit Handschuhwärmern wärmen sie die Tuba, denn die 1,5 Quadratmeter Blechoberfläche zieht die Kälte ruckzuck an. Die Spieler selbst tragen fingerlose Handschuhe gegen die Kälte. Pfarrer Goetz fordert die Gemeinde auf, die Hoffnung des Advents und die fröhliche Heiterkeit des Glaubens mit den Mitmenschen zu teilen. Beim „Vater Unser“ stimmt die Gemeinde in das Gebet mit ein. Der Posaunenchor spielt zum Abschluss das Stück „Go tell it on the mountain“.
Carsten Ewald und Susanne Bletzer, beide im evangelischen Kirchengemeinderat Leutershausen, laden im Anschluss zu Glühwein und Punsch ein, um nach der Andacht noch ein wenig zusammen zu sein und Gespräche zu fördern. „Unser heutiger Gottesdienst ist eine schöne Tradition geworden, die wir nun schon viele Jahre pflegen,“ so Bletzer. Carsten Ewald fügt hinzu: „Zu unserer Waldandacht kommen auch andere Leute, Leute, die sonst nicht so oft in die Kirche kommen.“ Eine katholische Familie, die zur Waldandacht gekommen ist, erzählt, dass Leutershausen eine gute Ökumene hat. „Es ist ein gutes Miteinander. Wir haben einen gemeinsamen Ausschuss und besuchen uns regelmäßig gegenseitig. Gemeinsam organisieren wir Verschiedenes wie zum Beispiel ein Solidaritätsessen und spenden den Erlös für Projekte in Afrika.“
Langsam wird es dunkel. Mit offenen Herzen und voller Vorfreude auf Weihnachten spazieren die Besucher der Andacht zurück in den Ort.