Erste christliche Realschule geht ihren Weg
Festlicher Gottesdienst zur Eröffnung der evangelischen Einrichtung.
Stifterehepaar Herrmann investiert Millionen für fundierte Bildung.
Martina Schaefer | Pforzheim
Mit sechs Kindern im September gestartet und auf zehn Schüler angewachsen: die private evangelische Ingeborg-Herrmann-Schule an der Pestalozzistraße, die zu diesem Schuljahr ihre Arbeit aufgenommen hat, wird ab dem kommenden Schuljahr einen weiteren Schulraum im Hermann-Maas-Haus dazunehmen. Das erklärt Friederike Heidland von der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Neubau geplant
Immer gebe es auch die Möglichkeit für Quereinsteiger, mitten im Schuljahr zu wechseln, was auch gerne angenommen würde, sagt Heiland. Im Januar finden weitere Infoveranstaltungen statt. Sie rechnet damit, dass die Schule perspektivisch in ein Provisorium umziehen wird, wenn es dann endlich in drei Jahren an die Errichtung des Neubaus geht. Ein festlicher Gottesdienst hat am Freitag nun dazu gedient, Schulleiterin Katharina Vetter und Konrektor Thomas Neuweiler offiziell in ihr Amt einzuführen, Eltern, Kinder und die Verantwortlichen zusammenzubringen und dem Stifterehepaar Herrmann für die millionenschwere Spende zu danken.
Er habe der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen, erklärt der 88-jährige Walter Herrmann gegenüber der PZ. Seine Motivation sei schließlich in die Überzeugung gemündet, Kindern und Jugendlichen eine fundierte Bildung zu ermöglichen. Landesbischöfin Heike Springhardt und Oberkirchenrat Wolfgang Schmidt, der seit dem 1. September 2019 in der Badischen Landeskirche die Verantwortung für die Bildungsarbeit der Landeskirche trägt, sprachen Fürbitten und den Segen über die Leitung und die Schulgemeinde.
Kampfgeist belohnt
Oberbürgermeister Peter Boch lobte das Schulprojekt als erste christliche Einrichtung, der katholische Dekan Wolfgang Hauser erinnerte an den Kampfgeist der Schulleiterin für die Umsetzung der Schulidee. Benannt nach den Stiftern, hat sich die Schule im leerstehenden Hermann-Maas-Haus an der Pestalozzistraße etabliert, für die fünfte Klasse sind im Erdgeschoss einige Räume hergerichtet und Lehrer eingestellt worden. Die Schulstiftung ist als Trägerin für insgesamt sechs Schulstandorte mit 3800 Schülern und 50 Beschäftigten verantwortlich.
Wertvolle Erfahrung
Für Pforzheim habe man in der Konzeption zusammen mit den Stiftern den Schwerpunkt für die zweizügige Realschule auf die Berufsorientierung gelegt. Das Grundstück hat die Evangelische Stadtkirche Pforzheim der Schulstiftung in Erbpacht übergeben. Zwölf Klassen soll die Realschule im Endausbau in einigen Jahren haben, Platz für 340 Schülerinnen und Schüler, unterrichtet und betreut von etwa 50 Lehrkräften. Dazu wird ein Neubau nötig werden. Die neue Schulleiterin Katharina Vetter kann als Schuldekanin der Evangelischen Kirche und Pfarrerin auf wertvolle Erfahrung zurückgreifen, ebenso wie ihr Stellvertreter Thomas Neuweiler (Schulrat im Ruhestand). Sie bekamen im Rahmen des Gottesdienstes ihre Urkunden überreicht.
Den finanziellen Grundstein für dieses Projekt legten Walter und Ingeborg Herrmann. Sie investieren in den Neubau der Schule mehrere Millionen Euro.
www.schulstiftung-baden.de
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