Ein vertrauter Ort für Kinder
Die Evangelische Kirche Mannheim macht seit 2008 auf das Thema Kinderarmut aufmerksam und setzt sich mit der KinderVesperkirche für benachteiligte Kinder ein. Auch mit der diesjährigen Aktion fordere man eine direkte Unterstützung der Kinder sowie eine bedarfsorientierte Ausstattung von Bildungsorten wie Kitas und Schulen, heißt es in einer Mitteilung der Evangelischen Kirche Mannheim.
Dekan Ralph Hartmann setzt darauf, dass die Politik die Kindergrundsicherung umsetzt – und diese Forderung in der KinderVesperkirche 2023 nicht erneut gestellt werden muss. „Kinderarmut ist ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Diese Ungerechtigkeit den Kindern gegenüber ist beschämend. Zugleich kann sich unsere Gesellschaft die auch sozialen Folgen dieser Ungleichheit nicht leisten“, sagt Dekan Ralph Hartmann laut Mitteilung. „Die beste KinderVesperkirche ist die, die nicht mehr notwendig ist.“
1750 junge Menschen zu Gast
Insgesamt nahmen rund 1750 junge Menschen an der diesjährigen KinderVesperkirche teil: 1320 Gäste kamen in die Jugendkirche im Mannheimer Norden, 430 in die Rheinaugrundschule im Süden Mannheims. An der Rheinaugrundschule bastelten und aßen die Schülerinnen und Schülern gemeinsam. In der Jugendkirche besuchten vormittags insgesamt 31 angemeldete Schulklassen und zwei Kitas die KinderVesperkirche. Die Kinder verwandelten die Kirche in einen großen Aktionsraum: Sie durften im Altarraum spielen, Weihnachtsgeschenke basteln oder in der Alten Sakristei vorgelesenen Geschichten lauschen. Nach dem gemeinsam gesungenen KinderVesperkirchen-Lied gab es täglich ein gemeinsames Mittagessen. Jeden Tag kamen durchschnittlich 50 Kinder aus dem Stadtviertel nach Schulschluss in die Jugendkirche. „Für die Kinder aus der Umgebung sind diese beiden Wochen im Advent eine ganz besondere und tolle Zeit,“ berichtet Svenja Hauseur.
Hilfe, die ankommt
Nach zwei Wochen hat das Angebot am Freitag, 9. Dezember, geendet, setzt sich aber fort im Mittwochstisch, der das ganze Jahr über in der Jugendkirche für Schülerinnen und Schüler aus der Umgebung stattfindet: Dann kommen 53 angemeldete Jungen und Mädchen in die Jugendkirche, um dort nach Schulschluss zu essen, anschließend zu basteln und auch Hausaufgaben zu machen. Oft erfahren Svenja Hauseur und ihr Team dann auch von Engpässen, wenn beispielsweise das Geld für eine Klassenfahrt oder für Arbeitshefte für die Schule nicht reicht. „Wir helfen dann schnell und unbürokratisch und setzen ganz konkret um, was wir mit der KinderVesperkirche fordern, nämlich Gerechtigkeit und Teilhabe“, sagt Hauseur.
Das Angebot wird durch Spenden finanziert. Spendenkonto: Evangelische Kirche Mannheim, Stichwort: KinderVesperkirche, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44 6705 0505 0039 0030 07. red