Der Grundgedanke bleibt lebendig
Kuratorium Nachbarschaftshilfe: Über 363.000 Euro in 15 Jahren
Gaggenau (BT) – Auch wenn die Nachbarschaftshilfe Gaggenau als Verein im Jahr 2007 aufgelöst wurde, so besteht ihr Grundgedanke unverändert fort. Organisatorisch an die Stiftung Diakonie Baden (Karlsruhe) angegliedert, kommt das ehrenamtliche Kuratorium zweimal im Jahr zusammen und entscheidet über die Verwendung der weiterhin zur Verfügung stehenden Gelder; hierfür werden die jeweils vorliegenden Anträge ausgewertet. So auch jetzt wieder.
In seiner Herbstsitzung hat das vierköpfige Kuratorium unter dem Vorsitz von Rüdiger Schmiedke laut Mitteilung rund 6.200 Euro für fünf Projekte freigegeben. Damit addiert sich der Gesamtausschüttungsbetrag in rund 15 Jahren auf mehr als 363.000 Euro.
Die Richtschnur aller Vergaben bleibt das mitmenschliche Wirken des Vereins Nachbarschaftshilfe unter der langjährigen Leitung von Elfriede Bentz. Vor seiner Auflösung 2007 hatte der Verein sein Vermögen an die Stiftung Diakonie Baden übertragen; die jährlichen Erträge aus dieser Zustiftung stehen auch in Zukunft für Aufgaben der ambulanten Altenhilfe, der Familienarbeit und der offenen Jugendarbeit in Gaggenau und Umgebung zur Verfügung. Vereine wie auch andere gemeinnützige Zusammenschlüsse können Gelder als Anschubhilfe oder für eine Projektweiterentwicklung beantragen. „Auch eine Einzelfallhilfe für Bedürftige ist möglich“, unterstreicht der Kuratoriumsvorsitzende Rüdiger Schmiedke.
Wer bekommt Geld?
Eine solche Bedürftigenhilfe hat es auch in der jetzigen Vergaberunde mit 600 Euro zur Anschaffung einer Erstausstattung für drei angehende Schüler, vornehmlich für Schulranzen, gegeben.
Knapp 2.500 Euro fließen in den Kauf von Sicherheitswesten für die Sprösslinge der drei städtischen Kindergärten Freiolsheim, Hörden und Oberweier. Wenn sich die pädagogischen Fachkräfte möglichst oft mit den Kindern im Freien aufhalten, wird der Nachwuchs beiläufig als Fußgänger an den Straßenverkehr herangeführt; die Sicherheitswesten dienen quasi als zusätzlicher Schutz. Im Gegenzug für die 90-Prozent-Finanzierung wird das Kuratorium Nachbarschaftshilfe auf diesen Westen als Förderer aufgeführt.
Einen Eigenanteil des Antragstellers (meist zehn Prozent) setzt das Kuratorium bei seinen Unterstützungsleistungen im Regelfall voraus. Die Stadtbibliothek Gaggenau darf sich in diesem Sinne über 1.350 Euro für Bestandsaufbau und -erweiterung der neu gestalteten Jugendbibliothek freuen: Die jugendliche Zielgruppe soll mit kreativen Ideen, die auch Social Media-Trends aufgreifen, angesprochen werden. Konkret ist das Geld zum Erwerb von 100 Jugendromanen vorgesehen, die im örtlichen Buchhandel gekauft werden sollen.
Weitere 1.115 Euro gehen an den städtischen Kindergarten Oberweier, der mit dem Geld sein Ausstattungsangebot für den wöchentlichen Naturtag wesentlich erweitern kann: Hierzu gehört ein kleiner Handwagen, um die Rucksäcke aufzunehmen oder um die Kleinen ausruhen zu lassen, ebenso wie Lupen, Schaugläser oder Insektendosen.
675 Euro erhält die Grundschule Hörden für den Kauf einer Spieltonne „Aktive Pause“ für mehr Bewegung im Außengelände.
So wichtig die Unterstützung bei der Anschaffung von Mobiliar ist – künftig sollen bei der Vergabe der zur Verfügung stehenden Gelder wieder mehr inhaltliche Aspekte im Sinne des Grundgedankens der Nachbarschaftshilfe in den Vordergrund treten. Förderanträge für das erste Halbjahr 2023 können bis zum 15. März eingereicht werden.
Bei zwei Adressen können Förderanträge gestellt werden: Entweder bei der Stiftung Diakonie, Volker Erbacher, Vorholzstraße 3, 76137 Karlsruhe (E-Mail: erbacher@diakonie-baden.de); oder beim Kuratoriumsvorsitzenden Rüdiger Schmiedke, Konrad-Adenauer-Straße 94, 76571 Gaggenau – er steht unter (0 72 25) 7 11 91 für Informationen zur Verfügung. Unter beiden Adressen können auch die Vergaberichtlinien angefordert werden.