BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN Karlsruhe, 29.11.2022

 

Fusion vorerst vom Tisch

Karlsruhe/Stuttgart (kli). Die angedachte Fusion der evangelischen Akademien in Baden und Württemberg ist vorerst vom Tisch. „Die Fusion ist momentan in Warteschleife gesetzt, weil verschiedene Fragen, unter anderem Personalfragen, noch offen sind“, sagte am Montag der Sprecher der württembergischen Landeskirche, Dan Peter, unserer Redaktion.

Infolge der Sparbemühungen in den evangelischen Kirchen war in den beiden Kirchenführungen über eine Fusion der beiden Akademien in Bad Boll und Bad Herrenalb beraten worden. Ursprünglich wurde in Aussicht gestellt, dass dazu im Jahr 2023 Beschlüsse gefasst würden. Davon ist nun nicht mehr auszugehen.

Die badische Landeskirche bewertet den Vorgang zurückhaltender: „Wir haben noch keine offizielle Mitteilung der württembergischen Landeskirche in der Frage der Akademie-Fusion bekommen und sind weiter in intensivem Gespräch mit den Verantwortlichen in Stuttgart“, teilte der Sprecher der badischen Landeskirche, Daniel Meier, den BNN mit. In Karlsruhe herrscht offenbar Unklarheit darüber, wie die Absage auf Zeit aus Stuttgart zu verstehen sei.

Nach Informationen unserer Redaktion folgt die württembergische Kirchenleitung der Bitte des Kuratoriums der Akademie in Bad Boll, die Bemühungen um eine Fusion nicht weiter zu verfolgen. In der schwäbischen Akademie zeigt man sich über den Beschluss der Landeskirche erleichtert. Damit sei das Fusionsprojekt gestoppt, so die Lesart in Bad Boll. Näheres will die Akademieleitung den Mitarbeitern demnächst intern mitteilen. Dass die württembergische Kirche die Fusion vorerst nicht weiter verfolgt, liegt unter anderem an ungeklärten Personalfragen. So ist etwa noch keine Einigung darüber erzielt, wer die Führung einer gemeinsamen Akademie übernehmen sollte.

Am vergangenen Dienstag trafen sich die Oberkirchenräte beider Landeskirchen routinemäßig zum Austausch in Stuttgart. Bei der Sitzung hat man die Badener davon in Kenntnis gesetzt, die Fusion zunächst nicht weiter zu verfolgen, auch wenn das Thema damit noch nicht erledigt sei.