Fränkische Nachrichten Bad Mergentheim, 03.11.2022

 

Durch gepflegtes wildes Denken Zukunft gestalten

Erwachsenenbildung Odenwald-Tauber: Einführung von Pfarrer Dr. Heiner Kücherer als Leiter der Regionalstelle in der Kulturkirche Unterschüpf

Unterschüpf. „Bildungsarbeit erschließt Selbstwertgefühl und richtet Menschen auf“. So die Kernaussagen des Kirchenrats Thomas Weiß, Vorstand der Erwachsenenbildung der Landeskirche Baden, bei der Einführung von Pfarrer Dr. Heiner Kücherer als Regionalleiter der Erwachsenenbildung Odenwald-Tauber.

Nach Monaten der Vorbereitung für einen Standortwechsel vom Odenwald in den Main-Tauber-Kreis hat man sich nun für Unterschüpf entschieden. Eine kluge Entscheidung, da hier Ort, Raum und Mitarbeiter/-innen bereits seit Jahren erfolgreich im Einklang, in der seit 15 Jahren bestehenden Kulturkirche Schüpfer Grund mitarbeiten. Pfarrer Dr. Kücherer ließ bei der Begrüßung wissen, dass nur ein wirklich multiprofessionelles Team kulturelle Kompetenz in die Regionalstelle bringt und nicht eine einzelne Person. Daher freue er sich auf ein vielseitiges Miteinander im neuen Bildungszentrum. Musikalisch wurde der Gottesdienst eröffnet durch Susanne Oehm-Henninger an der Orgel und Marcel König am Saxofon.

Das Zusammernwirken vieler festlicher Momente ergab eine würdige Feierstunde in der evangelischen Kirche in Unterschüpf, hierzu viele Gäste als auch in Verantwortung stehende kirchlich und kommunal tätige Personen gekommen waren, um diesen Dienstauftrag zusammen mit Pfarrer Dr. Kücherer mitzuerleben. Kirchenrat Thomas Weiß bezog sich in seiner Ansprache auf das „1. Buch Moses“ , auf die Geschichte von „Kain und Abel“, hierbei er den jetzigen Beispielkrieg in Verbindung brachte. Aber vor allem sollte Kränkung nicht gleich in Gewalt umschlagen, sondern mit Herzensbildung gelöst werden. Verschiedene musikalische Impulse, durch einen Projektchor mit Susanne Oehm-Henninger und mit „People get ready“ durch Anja Bunschu an der Gitarre. Ein Grußwort mit Eingangsgebet und Votum durch Dekan Krauth rundete den liturgischen Teil ab. Dem folgte die Segnung mit einem Bittgebet, um stetige Hilfe von Gott und allen Mitarbeitern als auch der versammelten Gemeinde, Pfarrer Dr. Kücherer mit Wohlwollen helfend zu begleiten, rundete Dekan Krauth und Kirchenrat Weiß als Höhepunkt der Feierstunde zusammen mit der offiziellen Einführung seines Dienstauftrags ab.

Auch richtete Kirchenrat Weiß Grüße von der Landeskirche an den neuen Regionalleiter aus, der zukünftig zu 50 Prozent mit großen Herausforderungen in der Erwachsenenbildung tätig sein wird und zu 50 Prozent weiterhin Gemeindepfarrer.

Einen breiten Raum nahm die Meditation des Theologen, Seelsorgers und Kulturmanagers Pfarrer Dr. Heiner Kücherer ein, einem Dialog zwischen Kirche, freischaffenden Künstlern, Kirchenmusikern und Kerngemeinde. Fünf Konstellationen in der Bildungsarbeit im ländlichen Raum nannte Kücherer: Pfarrhaus, Kulturkirche, der daran angrenzende Naturgarten, der bestehende Pfarrgarten und die Wildwiese entlang der Tottenheimer Straße 13. „Wir schaffen Bildungsräume, in denen Menschen Kontakt mit der Mutter Erde aufnehmen und samt allen Kreaturen Gott loben lernen“, so der neue Regionalleiter der Erwachsenenbildung Odenwald-Tauber. „Wir brauchen in der Kirche ein gepflegtes, wildes Denken. Sonst bewegt sich wenig.“ Dafür sei Pfarrer Kücherer in den Kirchenbezirken Mosbach, Adelsheim-Boxberg und Wertheim gerne unterwegs: nicht so sehr als Erwachsenenpädagoge, eher als Kulturmanager mit einem Team, das Bildungsprozesse sinnlich gestaltet und zu einem verantwortlichen Leben ermutigt – als Teil der Schöpfungsgemeinschaft. wahe