Pilger kommen mit dem Fahrrad
Von unserer Mitarbeiterin Martina ErhardVier Delegationen treffen auf dem Marktplatz ein
Aus allen vier Himmelsrichtungen kamen sie am Mittwoch nach Karlsruhe, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Fahrradpilgerwegs. Grund für die Sternfahrt: die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen. „Rund 80 Fahrradpilger sind auf dem Marktplatz angekommen“, sagt Hans-Joachim Zobel. Der ehemalige Dekan aus dem Breisgau-Hochschwarzwaldkreis hatte die Aktion koordiniert. Die Radler, die teilweise über eine Woche unterwegs waren, wurden auf dem Marktplatz von Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und Landesbischöfin Heike Springhart begrüßt.
Die Ankunft wurde mit einer Andacht gefeiert. Während dieser Andacht entrollten die vier Delegationen Bänder in unterschiedlichen Farben. Die Teilnehmer aus dem Norden, die am 21. August in Kassel gestartet waren, hatten ein lila Band, auf dem die Stationen ihrer Reise verzeichnet waren. Die Gruppe aus dem Osten war am 24. August in Stuttgart gestartet und hatte ein rotes Band mitgebracht. Türkis war die Farbe der Pilger aus dem Süden, die am 21. August in Markdorf am Bodensee aufgebrochen waren und das grüne Band entrollten die Teilnehmer aus dem Westen. Sie starteten am 24. August in Trier.
„Sie alle haben einen langen Weg gemeinsam zurückgelegt“, stellte Mentrup fest und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Vollversammlung viele Innovationen liefern werde. „Viele haben verlernt, mit Menschen zu reden, die anderer Meinung sind“, sagte er. „Es wäre wichtig, dass hier Impulse für eine bessere Zukunft gesetzt werden.“ Die Landesbischöfin zeigte sich davon überzeugt, dass die Fahrradpilger es geschafft haben, „den Spirit der Vollversammlung auszubreiten“.
Zwei Teilnehmer aus Bretten, Angelika und Gerhard Simmel, sind nur zwei Tage mitgefahren, wollten jedoch unbedingt die Gemeinschaft der Pilgerfahrt erleben. „Wir machen uns große Sorgen wegen der Sicherheitslage in der Welt und sind davon überzeugt, dass eine solche Veranstaltung Grund zur Hoffnung gibt“, meint Angelika Simmel. Ihr Mann findet es gut, dass sich russische und ukrainische Kirchenvertreter zu gemeinsamen Gesprächen in Karlsruhe treffen. Für den Mittwoch hatten sich die Simmels vorgenommen, sich auf dem Marktplatz die Liveübertragung des Eröffnungsgottesdiensts anzuschauen.
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