Weltkirchentreffen in Karlsruhe eröffnet: „Es gibt so viele Erwartungen“
Das Weltkirchentreffen in Karlsruhe ist nun offiziell eröffnet. Mit der Versammlung verbinden die Verantwortlichen große Erwartungen, wie am Mittwochvormittag deutlich wurde.Der Ansturm war groß am Mittwochvormittag. Schlangen vor den Zelten an der Gartenhalle. Bis die Veranstalter das Weltkirchentreffen in Karlsruhe offiziell eröffnen konnten, dauerte es.
Um 10.06 Uhr folgten dann die ersten Worte: „Guten Morgen“, begrüßte Marianne Ejdersten vom Ökumensichen Rat der Kirchen die Gäste aus aller Welt, die die Eröffnungs-Pressekonferenz vor Ort oder per Livestream verfolgten.
Die Vollversammlung des ÖRK findet alle acht Jahre statt. Bereits vor vier Jahren erhielt Karlsruhe die frohe Kunde: Man hat sich gegen Mitbewerber Kapstadt durchgesetzt.
Gäste aus aller Welt kommen nach Karlsruhe
Seitdem laufen die Vorbereitungen auf dieses Treffen mit Delegierten und Gästen aus aller Welt. Mit Ständen und Veranstaltungen im Stadtbereich wird die Vollversammlung nun auch für Bürgerinnen und Bürger sichtbar. 5.000 Christen aus aller Welt sind nun vor Ort.
Innerhalb der Kirchen hat die Vollversammlung eine starke Bedeutung. Im ÖRK sind rund 350 Kirchen vertreten, die für mehr als 580 Millionen Menschen stehen. In Karlsruhe kommen Vertreter aus orthodoxen, anglikanischen, baptistischen, lutherischen oder auch unabhängigen Kirchen zusammen.
An mehreren Tagen sind Debatten vorgesehen. Vor allem wenn es um die Israel-Palästina-Frage oder den Krieg in der Ukraine geht, könnten verschiedene Meinungen aufeinanderprallen.
Treffen in Fächerstadt soll zum Vorbild werden
Sie komme mit großen Erwartungen nach Karlsruhe, betonte Agnes Abuom. Sie ist die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, dem höchsten Leitungsgremium des ÖRK. Karlsruhe als Gastgeber, das passt ihren ersten Eindrücken nach.
„Es gibt so viele Erwartungen“, betonte auch ihr Stellvertreter Metropolit Nifon von der rumänische orthodoxen Kirche. „Auf dieser Versammlung liegt viel Hoffnung.“ Es gehe nun darum, Schwierigkeiten und auch die schönen Seiten des christlichen Lebens zu teilen.
Es werden auch um die Themen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus gehen, kündigte die badische Landesbischöfin Heike Springhart an. „Die Themen liegen auf dem Tisch.“ Darüber wolle man ehrlich, offen und kontrovers sprechen. „Wo, wenn nicht hier, bleibt der Gesprächsfaden erhalten?“
Mit Sicherheit seien die nun angekommenen Kirchenvertreter in Karlsruhe nicht in allen Fragen einer Meinung, sagte Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup. Das Treffen in Karlsruhe solle aber zum Vorbild für die Gesellschaft werden: „Am Ende ist es immer hilfreich, im Dialog zu bleiben.“