Offenburger Tageblatt Offenburg, 29.08.2022

 

Stärkung der Erzieherinnen

„Wurzeln und Flügel – was uns hebt und was uns trägt“ war das Motto eines Fachtages für Erzieherinnen an evangelischen Kitas auf dem Marienhof.

Offenburg (bp). „Kinder verbringen entscheidende Jahre ihres Lebens im Kindergarten, sie erhalten dort wichtige Impulse für ihre persönliche geistige und soziale Entwicklung“, heißt es in der Pressemitteilung des evangelischen Schuldekanats. Damit das unter einem guten Stern und in einem guten Geist geschehen könne, brauche es motivierte Mitarbeitende, die immer wieder auch selbst Entwicklung und Stärkung erfahren. Die Herausforderungen durch Corona, aber auch die immerwährend angespannte Personallage erfordere besonders nachhaltige Stärkung der Erzieherinnen und Erzieher.

Die anspruchsvolle Arbeit, den Kindern gerecht zu werden, brauche Kraft, Fantasie, Fachwissen und Besonnenheit. Den Beauftragten für das evangelische Profil, Martina Müller und Gabi Schmidt-Geiger, war es deshalb wichtig, darauf zu achten, was in diesen Zeiten den Pädagogen und Pädagoginnen guttut.

Diesem Nachdenken stellten sich 90 Erzieherinnen und Erzieher aus der Ortenau im Rahmen eines Fachtags zur Stärkung des evangelischen Profils an den Kitas der evangelischen Kirche. Der Marienhof bot den idealen Rahmen und schuf Raum für vielfältige Begegnungen und Gespräche. In sieben Workshops: Yoga, Singen/Stimmbildung, Aromacare, Tanzen, Segen, Bilderbücher und Wurzel-und-Flügelgeschichten aus der Bibel, gab es viele Möglichkeiten, Quellen persönlicher Stärkung zu erleben, schreiben die Veranstalter. In einem unterhaltsam angelegten Impulsreferat zum Thema verwies Hartmut Rupp, bis zum Ruhestand 2012 Direktor des Religionspädagogischen Instituts (RPI) der Evangelischen Landeskirche in Baden, anhand biblischer Geschichten auf die Bedeutung von „Wurzeln und Flügel“ im Leben eines Menschen. Das berühre auch Grundgedanken der Sozialpsychologie, die von Freiheit und Sicherheit, von Bindung und Exploration spricht. Dazu müsse ein Kind das Gefühl entwickeln, dass die Welt verstehbar und handhabbar ist.

„Wir alle brauchen das Gefühl, in einem sinnvollen Zusammenhang zu leben, nur so können wir Wurzeln und ein Netzwerk entwickeln, das uns trägt und stark macht“, so der Professor. Wo die Flügel gestutzt und die Wurzeln gekappt werden, könne das Leben nicht gedeihen und die Seele sich nicht entfalten.

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und einem geselligen Flammenkuchenessen endete der Fachtag durchaus „bef lügelt“.