48 Kinder leben den Bauernhof-Traum
Eselfreizeit auf dem Pfaffenberg feiert Jubiläum. Jahr für Jahr ist die Nachfrage riesigVON ALBERT BANTLE
Niedereschach – Jubiläum auf dem Fischbacher Pfaffenberg: Nun schon zum 25. Mal findet dort auf dem Hof von Gertrud und Volker Engelhardt die Kinder-Esel-Freizeit des evangelischen Kirchenbezirks Villingen statt. 48 Kinder, das ist nach den Worten der Organisatoren die absolute Obergrenze inmitten der Natur. Betreut werden sie von einem Team von 13 Helfern rund um Conny und Sascha Nowara.
Wie es seit 25 Jahren gute Tradition ist, war das Ferien-Angebot des Kirchenbezirks für diese Freizeit inmitten der Natur in kürzester Zeit voll belegt. Die alljährliche riesige Nachfrage spricht für das Konzept. Mit dabei sein können nur Kinder zwischen acht und 14 Jahren – und viele Kinder sind so begeistert von der Freizeit, dass sie gleich mehrere Jahre nacheinander kommen. Die Kinder stammen aus Städten und Gemeinden aus dem gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis.
Kinder tauen hier richtig auf
Bei der Kinderfreizeit dreht sich alles um die Esel und die weiteren Tiere der Familie Engelhardt. Die 48 Kinder machen dabei Erfahrungen, die man so eben nur auf einem Bauernhof machen kann. Manche Kinder tauen beim Umgang mit den Tieren erst so richtig auf und öffnen sich.
Die Jungen und Mädchen arbeiten während der Freizeit aktiv mit. Da werden die Ställe der Esel, Alpakas, Ziegen und Highlandrinder gemistet und auch der „Striegeldienst“ oder der „Spüldienst“ gehören zum täglichen Programm, für das es einen festen Stundenplan gibt. Striegeln, Ausführen und Reiten der drei Esel, Spielen und Basteln in verschiedenen Gruppen, Ausflüge in die umgebende Natur und natürlich die Hausarbeit – das alles gehört dazu, ebenso wie ein Gottesdienst. Die Konfession der Kinder spielt im übrigen keine Rolle bei der Teilnahme an der Freizeit.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie der Tier- und naturnahe Freizeitalltag bestens funktioniert. „Die Kinder wollen arbeiten“, freut sich das gesamte Betreuerteam. Und für besonders fleißige Kinder gibt es zur Belohnung aus der eigens für die Freizeit kreierten „Pfaffenberg-Währung“ Kronkorken-Guthaben. Die gesammelten Korken können für zusätzliche Naschereien und weitere Belohnungen bei der extra für die Freizeit eingerichteten „Pfaffenberg-Bank“ eingelöst werden.
Geschlafen wird auf der Tenne und auf dem Scheunenboden in Schlafsäcken. Unten in der Scheune ist Küchenchef Sascha Nowara mit seinem Team Tag für Tag im Einsatz, damit die Kinder und Betreuer vom Frühstück bis zum Abendessen auch bestens verköstigt werden.
Conny Nowara, die man getrost als die „Oma der Freizeit“ bezeichnen kann und die von Anfang an dabei war, betont, dass gleich zum Auftakt der zehntägigen Eselfreizeit genaue Regeln für das Zusammenleben erarbeitet werden. Das Zusammenleben sei von einem freundlichen Umgang untereinander und mit den Tieren geprägt, zu denen auch noch ein Hofhund und Katzen zählen. Handys gibt es nicht und mit Eltern, Geschwistern und Freunden kann man nur brieflich kommunizieren. Hierzu kommt der Postbote sogar vorbei und holt die Briefe der Kinder in einer bereitgestellten Postbox ab. Außerdem bringt er den Kindern natürlich auch Briefe mit.
Hintergrund
Seit 1996 wird die Eselfreizeit auf dem Pfaffenberg angeboten. Sie ist seit dem ersten Jahr bis heute stets kurz nach der Ausschreibung ausgebucht. Erfunden wurde sie noch in der Zeit des damaligen Bezirksjugendreferenten Gerhard Müller. Die Nachfolger, Cornelia und Sascha Nowara, haben das Projekt übernommen und mit einem engagierten und kompetenten Stab ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgfältig weiterentwickelt. Mit zum großen Erfolg trägt seit 25 Jahren auch die unvergleichliche Gastfreundschaft von Gertrud und Volker Engelhardt bei, für die die Kinder und Betreuer überaus dankbar sind.
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