Rhein-Neckar-Zeitung - Eberbacher Nachrichten, 16.07.2022

 

In Eberbach regnet es Segen

19 evangelische Gemeinden laden am Sonntag zum Kirchenbezirkstag – Es gibt Gottesdienste, Musik und einen „Markt der Möglichkeiten“

Von Diana Deutsch

Eberbach/Neckargemünd. Der gesegnetste Ort der Rhein-Neckar-Region ist Eberbach. Zumindest an diesem Sonntag. Da lädt der evangelische Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach zu seinem zweiten großen Kirchenbezirkstag. Ab 10.30 Uhr verwandelt sich die idyllische Altstadt in eine kunterbunte Festmeile des Glaubens. An jeder Ecke stehen Bühnen und singen Chöre. Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ präsentieren sich die 19 Gemeinden und die diakonischen Einrichtungen. Es gibt leckeres Essen, Kinderspiele und stille Gebetsecken. „Unsere Zeit wird gerade von vielen Unsicherheiten geprägt“, sagt Dekan Ekkehard Leytz. „Da ist es wichtig zu spüren, dass man nicht alleine ist.“ Das Motto des Tages: „Segensreich“.

Der evangelische Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach erinnert immer ein wenig an eine Patchworkdecke. Zusammengesetzt aus vielen verschiedenen Einzelteilen. Da gibt es die Städte Neckargemünd vor den Toren der Großstadt Heidelberg und Eberbach an der Grenze zu Hessen. Da sind aber auch Kraichgaudörfer entlang der Elsenz, im Hügelland des „kleinen Odenwalds“ oder die Weiler tief drin im Odenwald und im Steinachtal. Weite Wege. Da sieht man sich eher selten. Was den Kirchenbezirkstag zu einem wichtigen Ort der Begegnung macht.

Das hat sich vor fünf Jahren bei der Premiere des zentralen Festes klar gezeigt. Rund 700 Besucher haben sich 2017, im Jahr des Reformationsjubiläums, auf den Weg nach Eberbach gemacht. Angesichts der Angst vor Corona und der Hitze wird diese Zahl bei der zweiten Auflage aber wahrscheinlich nicht erreicht, schätzt Dekan Ekkehard Leytz. Der 2. Bezirkskirchentag des Dekanats Neckargemünd-Eberbach beginnt um 10.30 Uhr mit einem zentralen Festgottesdienst in der Eberbacher Stadthalle. In den Gemeinden finden an diesem Sonntag keine Gottesdienste statt.

Pfarrerinnen und Pfarrer, Prädikanten, Sänger und Bläser aus dem ganzen Kirchenbezirk wirken beim Großgottesdienst mit. „Es ist gerade in der derzeitigen Situation wichtig, dass wir uns gegenseitig bestärken und zusammenstehen“, betont Dekan Leytz. Die Kinder feiern ihren eigenen im nahe gelegenen Gemeindehaus.

Punkt 12 Uhr erklingt der Startschuss für die Bühne auf dem Leopoldsplatz. Rund um die Uhr wird hier unter der Federführung von Bezirkskantor Andreas Fauss gesungen und mitgesungen. Während gleichzeitig die örtlichen Vereine regionale Speisen anbieten. Am Leopoldsplatz beginnt auch der „Markt der Möglichkeiten“, der einen Überblick über die vielfältige Aktivität im Kirchenbezirk geben soll. Die diakonischen Einrichtungen stellen sich hier ebenso vor wie die 19 Kirchengemeinden und die verschiedensten Gruppen.

Die Kunst darf natürlich auch nicht zu kurz kommen beim 2. Bezirkskirchentag. Ihr steht die gesamte Michaelskirche zur Verfügung. Um 13 Uhr wird hier die Ausstellung „500 Jahre Bibelübersetzung“ eröffnet. Mit Werken von 22 Künstlerinnen und Künstlern. Und für 14 Uhr werden „Segensreiche Frauen“ in der Kirchengeschichte gewürdigt. Der Zweite Kirchenbezirkstag des Dekanats Neckargemünd-Eberbach endet um 15.30 Uhr mit einem „Lobpreisgottesdienst“, in dem auch der Reisesegen für die großen Ferien gespendet wird.