Viele interessante und gute Gespräche wurden geführt
Für Bratwurst und Steaks war’s einfach zu heiß: Bilanz der Beteiligten auf dem Leopoldsplatz fällt unterschiedlich aus
Eberbach. (by) Es war nicht der große Andrang wie bei der Premiere, als sich 2017 rund 700 Besucher im Jahr des Reformationsjubiläums auf den Weg nach Eberbach gemacht hatten – oder wie vor drei Jahren beim 1. Evangelischen Bezirkskirchentag. Dafür kamen einfach zu viele Faktoren zusammen: Zum einen die Hitze und die nach wie vor größere Zurückhaltung angesichts einer hohen Inzidenz, zum anderen aber auch die vielen parallel stattfindenden Veranstaltungen wie in Meckesheim oder der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef.
„Es hätten mehr sein können“, sagt dann auch Dekan Ekkehard Leytz am Ende der Veranstaltung. Dennoch sei es eine „wichtige und erfreuliche Sache“ gewesen. Es habe eine „schöne Atmosphäre“ ausgemacht, die Leute hätten sich wohlgefühlt. Es sei zum Austausch unter den Leuten in den Gemeinden gekommen. Dies stellten auch einige der Teilnehmer am „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Leopoldsplatz in den Vordergrund.
Ein „reges Interesse“ gab es an den „Letzte Hilfe-Kursen“ des Hospizvereins. Zufrieden mit dem Verkauf, aber auch den netten Gesprächen war man bei der Johannes-Diakonie, die inklusives Leben und Arbeiten in Eberbach vorstellte. Bei der Psychologischen Beratungsstelle Neckargemünd und dem Diakonischen Werk Eberbach konnten in der Fotobox Familien oder Freunde sich fotografieren lassen und den Ausdruck mit nach Hause nehmen. Materialien für den Religionsunterricht in allen Altersgruppen stellte die Medienstelle des evangelischen Schuldekanats Neckargemünd-Eberbach vor.
Weniger zufrieden zeigten sich jene Vereine, die Gegrilltes im Angebot hatten. Von den 250 Portionen Wildbratwurst mit Brötchen seien nur ungefähr 30 Prozent verkauft worden,klagte Rainer Olbert vom Bezirksimkerverein. Daumen nach unten hieß es auch bei der SG Rockenau, die Bratwurst und Steaks im Angebot hatten. Gefragt waren hingegen bei der Hitze die kühlen Getränke der evangelischen Kirchengemeinde Eberbach, zeigte sich Elisa Rupp zufrieden. Aber auch die Waffeln der evangelischen Kindergärten fanden bis auf einen kleinen Rest alle einen Abnehmer. Bereits vor dem Gottesdienst gefragt war der Kaffee beim Geistlichen Zentrum Lobenfeld.
Für die Bühne auf dem Leopoldsplatz hatte Pfarrer Gero Albert ein interessantes Programm zusammengestellt. Los ging’s mit dem Akkordeon-Orchester Eberbach, danach lud Bezirkskantor Andreas Fauß beim Offenen Singen zum Mitsingen ein. Nach den Anonymen Saxophonikern trat die ukrainisch-deutsche Singgruppe unter der Leitung von Carolin Bauer auf. Mit einiger Verspätung begann der abschließende Lobpreisgottesdienst mit der Band „Everlasting Hope“. Der Anfangsgottesdienst habe zu lange gedauert, räumte Dekan Leytz ein. Aber „es wurde auch was gesagt“ (siehe obenstehenden Artikel).
Auch die Michaelskirche am Neuen Markt wurde in das Programm mit einbezogen. Hier wurde um 13 Uhr die Ausstellung „500 Jahre Bibelübersetzung“ eröffnet. Bei der, laut Leytz, gut besuchten Vernissage waren zwölf der 22 Künstlerinnen und Künstler anwesend. Bernd Gerstner, Vorsitzender des Kulturverein Heddesheim, führte in die Ausstellung ein, die noch bis 4. September zu sehen sein wird.