epd Landesdienste, 01.06.2023

 

Eine Geschichte über Neugier, Lernen, Freundschaft und Streit - Evangelische Büchereien machen Eltern und Kindern zum Schulstart Mut - Von Susanne Müller (epd)

Stuttgart/Karlsruhe (epd). Der Wechsel ihrer Kinder vom Kindergarten in die Schule wird von vielen Familien besonders gefeiert. Das Evangelische Literaturportal, ein Verband für Büchereiarbeit und Leseförderung mit Sitz in Göttingen, will gemeinsam mit zwölf Landeskirchen einen Akzent für diesen festlichen Anlass setzen mit einer besonderen Schultüte. Diese «Eliport-Schultüte» enthält neben Platz für weitere kleine Überraschungen das Kinderbuch «Halte zu mir, guter Gott» von Katja Gehrmann, einen QR-Code zum gleichnamigen Lied von Rolf Krenzer und Ludger Edelkötter, und eine Mut machende Elternbroschüre. Für die haben die Landesbischöfinnen und -bischöfe eigens ein Vorwort geschrieben.

Die badische Landesbischöfin Heike Springhart schreibt darin, diese Schultüte stecke voller Überraschungen, genau wie die Schulzeit selbst. «Vieles ist bunt und weckt Vorfreude», stellt die Bischöfin fest. An den Neustart knüpfen sich Erwartungen - und Sorgen. «Leider können Sie Ihr Kind nicht vor Streit, Tränen und verletzenden Erlebnissen bewahren. Aber Sie können ihm dabei helfen, in der Schule wie auch zuhause gut mit Konflikten und Enttäuschungen umzugehen», gibt sie den Eltern mit auf den Weg. Das Kinderbuch zum Lied «Halte zu mir, guter Gott» erzähle dazu «eine Geschichte über Neugier, Lernen, Freundschaft und Streit». Die Protagonistin Mia erlebe, «wie Gott sie bis ins neue Klassenzimmer hinein begleitet, ihr Hilfe schickt, wenn sie allein nicht weiter weiß, und sie inmitten von Regenpfützen mit Freude überrascht».

Es gehe um Gottvertrauen, in dem Kinder «geborgen wie in einer warmen, schützenden Decke» sind. «Und wenn der Wind im Alltag immer wieder kalt ins Gesicht bläst, dann singen Sie am besten gemeinsam: 'Halte zu mir, guter Gott, heut den ganzen Tag. Halt die Hände über mich, was auch kommen mag'», gibt Springhart den Familien mit auf den Weg ins Schulleben.

Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl wendet sich an Eltern und Kinder. Er verweist darauf, dass der Weg zur Schule ein Abenteuer sein kann, «aufregend und richtig neu». Das Buch zeige, dass Kinder darin nicht alleingelassen sind, sondern dass es viele Menschen gebe, die bei diesen Abenteuern helfen und beistehen. «Das ist gut.» Auch Gott sei dabei auf neuen Wegen. Das sei sicher, auch wenn Gott nicht auf den ersten Blick erkennbar sei. «Meine Lieblingsseite in dem Buch ist die mit der Schnecke», schreibt der Bischof. Die zeige nämlich: «Manchmal muss man ganz leise sein und gut hinhören, dann sieht und hört man plötzlich, wie Gott in allem, was mich umgibt, da ist.»

«Lesen ist viel mehr, als nur die Buchstaben zu kennen. Es eröffnet sich eine neue Welt», heißt es in der Elternbroschüre mit einem Verweis darauf, dass das Christentum eine Religion des Wortes ist und der Sprache «eine Menge zutraut». Der Elternratgeber nimmt den Erstklässler-Eltern den Druck, den zu hohe Erwartungen auslösen können. «Es macht übrigens gar nichts, wenn Ihr Kind die Wörter anfangs langsam buchstabiert - Hauptsache, es entdeckt die Lust am Lesen», heißt es da beispielsweise.

Und: «Machen Sie Ihrem Kind Mut», schreibt das Redaktionsteam der Broschüre. «Schätzen Sie die Gaben wert, die Ihr Kind mit auf den Weg bekommen hat, auch wenn diese nicht ganz oben auf der Liste einer Schule stehen. Aus christlicher Sicht ist jedes Kind unverwechselbar wertvoll. Wenn Sie sich diese Haltung zu Eigen machen, dann stehen Sie den Trubel der Bewertungen in den nächsten Jahren sicher gut durch.»