Fachtagung befasst sich mit ambivalenter Geschichte der Diakonie
Bielefeld (epd). Aus Anlass ihres 175. Jubiläums in diesem Jahr befasst sich die Diakonie auf einer historischen Fachtagung mit ihrer wechselhaften Geschichte. Unter dem Titel «Ordnung und Freiheit - Ambivalenzen in der Geschichte der Diakonie» sollen am Donnerstag und Freitag in Bielefeld die Licht- und Schattenseiten der Diakonie-Geschichte beleuchtet werden, wie die Diakonie in Berlin mitteilte. In ihrer 175-jährigen Geschichte habe die organisierte Diakonie in Deutschland nicht nur positive Traditionslinien hervorgebracht, sondern auch Abwege beschritten. Dabei sollen Expertinnen und Experten aus Geschichte, Diakoniewissenschaft und Theologie untereinander und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.
Unter anderem werde es um Paternalismus und autoritäre Strukturen sowie um befreiende und stärkenden Momente in der Geschichte des evangelischen Wohlfahrtsverbands gehen, hieß es. Auch werde es darum gehen, was aus den Erfahrungen für die Zukunft zu lernen sei.
Die Diakonie Deutschland ist der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen. Als Vorläufer des heutigen Diakonischen Werks wurde im Jahr 1848 auf dem ersten evangelischen Kirchentag in Wittenberg der «Central-Ausschuss für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche» ins Leben gerufen. Treibende Kraft war der Theologe Johann Hinrich Wichern (1808-1881), der im selben Jahr in Hamburg die erste deutsche Stadtmission gegründet hatte. Der Begriff Diakonie geht auf das griechische Wort diakonia (Dienst) zurück.