Wohlfahrtsverbände fordern Refinanzierung von nachhaltigem Handeln
Stuttgart/Freiburg/Karlsruhe (epd). Die Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg fordern Kostenersatz für nachhaltiges Handeln. Bei ihrem zweiten Nachhaltigkeitskongress in Stuttgart formulierten sie «den Wunsch nach mehr politischem Rückenwind bei der nachhaltigen Transformation», heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Mitteilung. Vor allem in den Bereichen Immobilien, Mobilität und Beschaffung arbeiteten die Wohlfahrtsverbände daran, nachhaltiger zu werden.
Auf der Wunschliste ganz oben stehe bei Caritas und Diakonie eine Arbeitsgruppe, die zwischen den Ministerien, den Institutionen und den verschiedenen Hilfe-Bereichen vermittle. In ihr sollten Vertreterinnen und Vertreter aus Landespolitik und Sozialverbänden sowie aus der «kommunalen Familien», dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) und den Kostenträgern vertreten sein, hieß es weiter. In der Arbeitsgruppe sollten für die offenen Fragen der Refinanzierung zukunftsfähige Lösungen gefunden werden.
Zum Thema machen wollen die kirchlichen Wohlfahrtsverbände auch umfassende Nachhaltigkeitsaspekte. Dazu gehörten zum Beispiel die Energiebilanz bezogen auf die Lebensdauer von Investitionen sowie der «CO2-Schattenpreis», der die Folgen klimaschädlicher Treibhausgase mithilfe eines fiktiven Preises einkalkuliert. Auch diese Aspekte sollten in die Darstellung der Wirtschaftlichkeit und die Anerkennung der betriebsnotwendigen Kosten einfließen können und von den Kostenträgern anerkannt werden.
Nicht nur an die Politik, sondern auch an ihre Bundesverbände und die Kirchen appellierten die Wohlfahrtsverbände, sich für die Verankerung der Nachhaltigkeit in den Sozialgesetzbüchern einzusetzen und Mittel dafür bereitzustellen. Der Wirtschaftsprüfer und Co-Autor des Gutachtens «Untersuchung der Hemmnisse für die Finanzierung von Energiesparmaßnahmen in Pflegeheimen und Vorstellung von Lösungsansätzen», Jan Grabow, sagte bei den Kongress: «Das bestehende System belohnt keine Effizienzen.»