Das Geschenk der Taufe neu entdecken
Erstmals seit 2016 findet im Wiesental wieder ein großes Tauffest statt. Kinder, aber auch Erwachsene, werden in die Kirchengemeinde aufgenommen – teils mit Taufritual im Freien in der Wiese.
Schopfheim/Hausen „Es ist großartig, getauft zu sein und getauft zu werden. Denn die Taufe bestätigt Gottes Zusage: „Du bist geliebt!“, sagt Gemeindediakonin Ursula Schmitthenner, die mitunter in diesem Jahr in Schopfheim ein Tauffest organisiert. Mit dem #deinetaufe laden die evangelischen Kirchengemeinden Hausen, Fahrnau und Schopfheim zur Taufe am Johannistag im Juni ein.
2023 wurde von der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum „Jahr der Taufe“ erklärt. Sie hat den Kirchengemeinden vorgeschlagen, in diesem Jahr ein Tauffest zu veranstalten, um der Gesellschaft einen „angenehmen Eintritt in die Kirche“ zu ermöglichen, erklärt Schmitthenner im Gespräch mit der BZ.
Im Landkreis Lörrach gab es bereits 2011 ein Tauffest auf Schloss Beuggen in Rheinfelden mit 1100 Gästen und 78 Täuflingen. Das letzte Tauffest liegt bereits sieben Jahre zurück: 2016 wurden im Schönauer Buchenbrändle 26 Täuflinge in der Wiese getauft. Erlebnisse von damals sollen dieses Jahr wieder neu aufleben.
Der Grund für die Tauffestpause zwischen 2016 und 2023 liege laut Schmitthenner einerseits daran, dass „man leider nicht jährlich ein Tauffest machen“ könne und andererseits daran, „dass während der Coronazeit durch einige Einschränkungen zwei Jahre lang keine Feste möglich“ gewesen seien. Diakonin Schmitthenner meint, dass ein Tauffest freilich alle zwei bis drei Jahre schön sei, stellt sich aber gleichzeitig die Frage, ob es „kraftmäßig machbar“ wäre.
„Die Bindung an die Kirche und die Kirche selbst verringert sich“, erklärt Ursula Schmitthenner. „90 Prozent der Täuflinge sind Kinder. Es gibt auch Erwachsene, die sich aus eigenem Willen für die Kirche entscheiden, aber die meisten sind als Kind getauft worden.“ Außerdem beschreibt Schmitthenner den Kirchenbezirk als „leer“, was ihrer Meinung nach mit „der Lage“ in der Grenzregion zu tun hat. Das größte Ziel der Kirchen sei es daher, durch das Tauffest neue Mitglieder in die Kirchengemeinde aufnehmen zu wollen. Für die Menschen am Fest soll eine neue Erfahrung und Verbindung zur Kirche entstehen, erklärt die Gemeindediakonin.
Nun möchte die Kirchengemeinde im „Jahr der Taufe“ wieder ein großes Taufest veranstalten. Teilnehmen und mitorganisieren werden die Kirchengemeinden Hausen, Fahrnau und Schopfheim. Sie wollen am Johannistag, dem 24. Juni, ab 14 Uhr mit den Gästen und Täuflingen starten. Anfangs soll es einen gemeinsamen Gottesdienst in der Matthäuskirche in Fahrnau geben. Die tatsächliche Taufe wird an verschiedenen Orten angeboten: Zum einen an der Wiese, zum anderen in der Agathenkirche, aber auch im Garten, zwischen Kirche und Gemeindehaus in Fahrnau. „Die genaue Planung folgt, sobald wir wissen, wie viele wir sind und was gewünscht ist.“ Im Anschluss soll das Fest mit Kaffee und Kuchen ausklingen. Die Getränke werden von der Kirche gestellt, Kuchenspenden von den Taufgesellschaften sind erwünscht.
Die Veranstaltung kostet für den Täufling und die Gäste nichts. Die Kirchen möchte jedem Menschen unabhängig von Wohlstand und Lebenssituation eine Chance für den Einstieg in die Gemeinde und den Glauben ermöglichen, erklärt Schmitthenner den Gedanken der EKD. Eingeladen sind alle Altersklassen der Bezirke. „Wenn jemand aus Zell kommen möchte, ist dieser selbstverständlich willkommen“, versichert Schmitthenner.
Unabhängig vom Tauffest sollen wie im Jahre 2016 in einem Taufseminar vorab alle Rahmenbedingungen geklärt werden. Dabei wird es um Paten, den Taufspruch, den Ablauf der Taufe an sich und anderes gehen. Ursula Schmitthenner betont, dass die Taufe das „Herzstück des christlichen Glaubens“ sei und lädt damit alle zum Tauffest dieses Jahr ein.
2022-12-31Tauffest in Fahrnau ist am Samstag, 24. Juni. Wer sich oder sein Kind taufen lassen möchte, kann sich im evangelischen Gemeindebüro in Schopfheim, 07622/4045, oder per E-Mail unter schopfheim@kbz.ekiba.de melden.
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