Südkurier Donaueschingen, 30.11.2022

 

Letztes Konzert mit Marius Mack

Bezirkskantor nimmt Abschied. Der Kirchenmusiker, Organist und Dirigent wechselt an die Tübinger Hochschule für Kirchenmusik

VON INA KLIETZ

Villingen-Schwenningen – Am Ende flossen Tränen. Nach dem letzten Konzert mit Marius Mack in seiner Funktion als Bezirkskantor der Evangelischen Kirchengemeinde Villingen verabschiedeten sich die Sänger und Musiker mit Blumen und persönlichen Worten beim Dirigenten und Chorleiter, der sie seit 2016 begleitet und gefördert hat. Sie erinnerten sich an die Höhepunkte ihres gemeinsamen musikalischen Wirkens und eine Konzertreise nach Israel. Mack hinterlässt als Musiker und als Mensch eine große Lücke in der Kirchenmusik der evangelischen Kirchengemeinde und im kulturellen Leben der Stadt.

Der Kirchenmusiker, Organist und Dirigent hat im Frühjahr 2021 einen Ruf auf eine Professur an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen erhalten. Eine Auszeichnung für den damals 31-Jährigen und eine Anerkennung für seine Arbeit, mit der er weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung fand. Einen Teil seiner Tätigkeit als Bezirkskantor setzte er in Villingen fort. „Beides zu kombinieren, hat sich als nicht tragbar erwiesen,“ erklärte Wolfgang Rüter-Ebel die Verabschiedung von Mack. Der Dekan dankte Mack für die Zusammenarbeit, dessen Einsatz für die Kirchenmusik, Freundlichkeit und Zugewandtheit: „Du bist frei.“

Beim Gloria von Antonio Vivaldi dirigierte Mack letztmals in seiner Funktion als Bezirkskantor die Villinger Kantorei, das Chor-Ensemble Vokale und das Villinger Kantatenorchester. Die Solistinnen Alice Fuder und Stefanie Flaig übernahmen die Arien des barocken Meisterwerks. Dabei zeigten die Villinger Kirchenmusiker die hohe Qualität, die sie unter Leitung von Mack erreicht haben. Mit dem Irischen Segensgruß von James E. Moore entließen sie ihren Leiter in ein neues Leben.

Bei der Toccata aus der Symphonie Nr. 5 von Charles-Marie Widor zog Mack noch einmal sämtliche Register der frisch restaurierten Orgel der Johanneskirche. Mit fröhlicher Zuversicht und etwas Wehmut verabschiedete sich der Kirchenmusiker von seiner bisherigen Wirkungsstätte.