Großes internationales Kirchentreffen strahlt auch in die Region aus
Gäste und Pilger der elften Vollversammlung des Ökumenischen Rates in Karlsruhe sind im Markgräflerland unterwegs / Öffentlicher Gottesdienst auf der LGS
Neuenburg Am Rhein/Müllheim (hub/BZ). An diesem Mittwoch beginnt in Karlsruhe ein besonderes Ereignis – an die 4000 Christinnen und Christen aus aller Welt treffen sich dort bis zum 8. September zur elften Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Das Treffen findet nur alle acht Jahre und nun zum ersten Mal in seiner mehr als 70-jährigen Geschichte in Deutschland statt. Mit Auswirkungen bis ins Markgräflerland.
Auf der Tagesordnung der Vollversammlung, zu der Gäste von 350 Mitgliedskirchen anreisen, steht auch ein ausgedehntes Exkursionsprogramm am kommenden Wochenende, das Ziele in Deutschlands Südwesten von Frankfurt über Stuttgart bis Basel anbietet. Dazu zählt auch ein Besuch bei der Landesgartenschau in Neuenburg am kommenden Sonntag. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ökumenischen Vollversammlung werden dann am Rhein erwartet. Sie sollen gegen 10 Uhr auf dem LGS-Gelände eintreffen, ab 11 Uhr findet ein öffentlicher Gottesdienst im Wuhrlochpark statt. Organisiert haben den Gottesdienst und den Besuchstag auf der Gartenschau Cornelia Reisch, Gemeindereferentin bei den katholischen Seelsorgeeinheiten Markgräflerland und Heitersheim, und die evangelische Pfarrerin Marika Trautmann aus March, die im Dekanat Breisgau-Hochschwarzwald auch Beauftragte für Mission und Ökumene ist. Zum Gottesdienst auf der LGS, der aufgrund der Internationalität der Gäste in Deutsch, Englisch und Französisch gehalten wird, hoffen die Organisatorinnen auch auf andere Teilnehmende. „Alle sind eingeladen. Und wir würden uns freuen, wenn dadurch Begegnungen und Gespräche zwischen den Gästen der Vollversammlung und anderen Besuchern der Landesgartenschau entstehen“, sagt Marika Trautmann.
Begegnungen erhofft man sich auch vom weitergehenden Programm dieser Exkursion. Natürlich steht ein Rundgang über das Gelände der Landesgartenschau an und ein Besuch des ökumenischen Kirchenpavillons an der Ufermole, der unlängst einen Architekturpreis gewonnen hat (BZ vom 23. August). Nach einer Schlussandacht gegen 16.30 Uhr wird sich die Gästegruppe auf die Rückfahrt nach Karlsruhe aufmachen.
Bereits angekommen, und zwar am vergangenen Wochenende in Müllheim, war eine Gruppe von radelnden Pilgern, die sich von Markdorf aus auf den Weg zur Vollversammlung nach Karlsruhe gemacht haben. Zu den insgesamt zehn Stationen zählte eben auch die evangelische Kirchengemeinde Müllheim, wie Pfarrerin Daniela Hammelsbeck berichtete. Der Leiter der Gruppe ist ein guter Bekannter in der Region: Hans-Joachim Zobel, Dekan und ehemaliger Pfarrer in Müllheim. „Wir verstehen uns als Menschen auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“, sagte Zobel.
Seit dem Start in Markdorf stoßen immer wieder Pilger und Pilgerinnen dazu, manche nur für eine Teilstrecke oder auch nur für einen Tag. „Gemeinsam unterwegs sein, Gemeinschaft erleben, beten, singen und uns intensiv mit den Themen Gerechtigkeit und Frieden auseinandersetzen – das macht für mich diese Tour aus“, berichtete einer der Teilnehmenden. Und eine andere ergänzte: „Dazu kommt die große Gastfreundschaft, die wir in den Gemeinden erleben.“
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