Zum Abschied gibt es ein badisches „Ade“
Von unserer Mitarbeiterin Martina HolbeinNach insgesamt 39 Jahren im Dienst als Pfarrerin geht Angelika Schulze in den Ruhestand
Rastatt. Umgezogen ist Pfarrerin Angelika Schulze bereits, seit dem 23. August ist Freudenstadt ihre Heimatadresse. Am Sonntag wurde sie mit festlicher Bläser- und Orgelmusik in der Evangelischen Stadtkirche Rastatt von Pfarrerin Ute Jäger-Fleming, stellvertretende Dekanin des Kirchenbezirks Baden-Baden/Rastatt, von ihren Pflichten als Pfarrerin offiziell entbunden und in den Ruhestand versetzt.
In Rastatt wirkte Angelika Schulze seit dem 1. September 2017 als Pfarrerin in der Stadtkirchenpfarrei, bis diese aufgelöst und in die übrigen drei Kirchengemeinden integriert wurde. Seit dem 1. Januar 2021 war sie als Seelsorgerin in den Altenheimen und Kliniken des Kirchenbezirks tätig. Ihre Kollegen in der evangelischen und katholischen Kirche hat sie mit ihren Predigten und dem profunden Wissen über das Neue Testament beeindruckt, Schwerpunkt ihres Theologiestudiums in München und Heidelberg.
Ihr Lehr-Vikariat absolvierte Pfarrerin Schulze in Gernsbach und begegnete dem Kirchenmusiker Friedemann Schaber, der jetzt als Kirchenmusikdirektor die harmonischen Töne zu ihrem Abschied anstimmte, zusammen mit der Bläsergruppe Gernsbach/Rastatt. Dazwischen lagen verschiedene Stationen innerhalb der Badischen Landeskirche, insgesamt 39 Jahre Dienst als Pfarrerin. Jede Gemeinde habe besondere Herausforderungen an ihre Berufung gestellt, so Angelika Schulze in ihrer Abschiedspredigt, die sich an der Lesung des ersten Briefes von Paulus an die Thessalonicher orientierte. Während an der einen Stelle besonders die Schnittstellen des Lebens wie Eheschließung, Taufe und Beerdigung im Mittelpunkt standen, waren es in der nächsten die Kirchensanierung und in der Michaelsgemeinde der Bau des Gemeindehauses und ihre anschließende Auflösung. „Das hat mich sehr erschüttert“, sagte die scheidende Pfarrerin.
Gefreut hat sie sich über die lebendige Ökumene, die in Rastatt gelebt wird. Pfarrer Ralph Dickerhof, Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit Rastatt, verabschiedete sich mit dem badischen „Ade“ und einer Umarmung. Pfarrer Wenz Wacker, zu dessen Johannesgemeinde die Stadtkirche gehört, dankte im Namen der übrigen Pfarrer für die gute Zusammenarbeit und Hans Leitner, Vorsitzender des Ältestenkreises der Johannesgemeinde, gab ihr Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ mit für ihren neuen Lebensabschnitt
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